Der Pascha






Tiger ist im zarten Alter von 14 Wochen im Juli 2005 eingezogen. Von anfang an war er völlig unerschrocken und hat so keine Probleme gehabt, sich heimisch zu fühlen und sich seiner Rolle als "heimliche Nr. 1" bewußt zu werden. Im Alter von knapp einem Jahr wurde er kastriert, was er aber locker wegsteckte. Sein "Erwachsen-werden" war geprägt von extremer Neugier, einem mehr als gesunden Maß von Selbstbewußtsein, nach wie vor völliger Unerschrockenheit und dennoch der nur Katzen eigenen feinen Sensibilität und selbstbewußten Eigenständigkeit. Ab Herbst 2005 wurde Tiger regelmäßig der Garten und die nähere Umgebung seines Heims gezeigt und im Frühjahr 2006 war es dann endlich so weit, er durfte alleine raus. Anfänglich kam er so ca. nach einigen Minuten immer wieder zurück, so quasi um sich zu vergewissern, ob noch alles steht, aber nach und nach wurden seine Zwischenbesuche immer seltener, heute kommt er bei schönem Wetter tagsüber nur noch kurz "zum Spachteln" nach Hause, oder auch, um ein paar Streicheleinheiten abzuholen, denn Tiger ist der größte Schmuser aller Zeiten (allerdings nur uns gegenüber) oder um uns etwas "Leckeres" zu servieren. Trotz seiner für einen Kater eigentlich viel zu geringen Größe ist es einfach nur erstaunlich, mit welchen "Gegnern" er es aufnimmt (Mäuse verschiedenster Art, Maulwürfe, Hasen, Wiesel, Schlangen, Marder, Eichelhäher (auch lebendig, Fische dem eigenen und aus Nachbars Teich und was sonst so in einem Katzenleben als Delikatesse gilt). Ansonsten ist er viel damit beschäftigt, jeglichem Getier sehr deutlich klar zu machen, daß er hier in der näheren und weiteren Umgebung seines Heims der Chef ist, dabei macht er keinen Unterschied zwischen viel größeren Katern, Katzen, Hunden und was sonst noch so kreucht und fleucht und geht auch keinem Streit aus dem Wege. Darin ist er überaus erfolgreich. Nur eins mag er nicht: Schlechtes Wetter. In diesem Falle geruhen seine Hoheit, nur kurze Ausflüge zu unternehmen oder gänzlich im Hause zu bleiben.


Sehr gespannt wurde der Einzug von Aika beobachtet, bezüglich des Verhaltens von Tiger. Aber Tiger tolerierte Aika, duldete sie problemlos und sah und sieht sie offenbar als Mitbewohner, mit dem man recht gut spielen kann. Auch Aika gegenüber läßt er die den Katzen eigene Behutsamkeit walten und hat Aika, auch bei wilderen Spielen, mit seinen nadelscharfen Krallen noch nie weh getan. Sein "Festlegen" der Rangfolge verlief vergleichsweise sanft ab, Aika machte dabei aber auch keine Probleme. Sie ist ihm gegenüber bei ihren oft rauhen Spielen ebenfalls sehr rücksichtsvoll. Die beiden können sehr gut miteinander umgehen. Kurz und gut, Tigers Welt hat sich mit dem Einzug von Aika aus seiner Sicht nur unwesentlich verändert. Er hat "ein Geschwisterchen" bekommen...


Gleiches gilt für Balou, der im Dezember 2007 dazu gestoßen ist. Auch mit ihm gab es keinerlei Probleme, Balou ist unheimlich sanft zu Tiger, und Tiger behandelt Balou genauso rücksichtsvoll aber auch unmißverständlich, wie er auch mit Aika umgeht.


Und so besteht das große Glück, mit den drei "Mitbewohnern" keinerlei Probleme zu haben. Es funktioniert mit ihnen und auch untereinander einwandfrei.



Das große Glück fand ein schmerzliches Ende. Tiger bekam Krebs, ein immer weiter wachsender Tumor saß zwischen Leber und Lunge und drückte die Lunge ab, sodaß er immer weniger Luift bekam. Dazu bildete sich noch Wasser in der Lunge, sodaß nach einiger Zeit trotz Tabletten gegen das Wasser und Schmerzen der Zustand immer schlechter wurde und keinerlei Hoffnung mehr bestand und der immer gut aufgelegte und gleichförmig in sich ruhende Freund den letzten Weg angetreten ist.

Am 22.07.2017 bekam er vom Tierarzt die erlösende Spritze.

Sein Name ist unauslöschlich in meinem Herzen eingebrannt. Es tut schrecklich weh.

Tiger


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