Ein einfacher Prüfstand...

... sollte es werden - einfach und zweckmäßig. Auf die Dauer war ich es leid, die E-Motoren zum Ausmessen in der einen Hand, die Akkus und Kabel in der anderen zu halten (weil meistens sind die Kabel ja zum Hinlegen 1 cm zu kurz), mit der dritten Hand den Servotester zu bedienen und dann noch die Meßwerte aufzuschreiben... Auch die etwas fortschrittlichere Variante mit dem Befestigen der E-Motoren in einem Schraubstock war eigentlich nicht das, was mein Herz begehrte.

Drum ab in die Garage und in den Keller und in alle sonstigen Ecken, in denen sich noch Holzreste verstecken könnten und gesucht! Genug Holz, zwei Kugellager und ein Stücken Welle, passend zu den Kugellagern, sowie ausreichend Holzleim und noch ein paar Schrauben - und schon hatte ich das Erforderliche zum Bau eines Prüfstandes. Die Meßinstrumente waren schon da, ebenso der Drehzahlmesser (dem ich zur noch sicheren Funktion neben der Frontlinse jeweils links und rechts noch eine weiße ultrahelle 5mm-LED implantiert habe) und die Küchenwaage (die hatte ich schon vor längerem auf dem Flohmarkt für 5 Euro geschnappt).

Das Grundgerüst schön winklig und gerade verleimt und geschraubt, den "Wiegebalken", an dem der Motor befestigt wird, und der auf der anderen Seite über einen konisch zugeschliffenen Holzdübel auf die Waage drückt, besonders sorgfältig und massiv gebaut (21mm-Multiplex-Platte, die Winkel beidseitig mit 2mm Edelstahlblech und ausreichend Schrauben verstärkt), sowie auf eine Welle gesteckt und verklebt. Die Welle ruht beidseitig in zwei Kugellagern und läuft schön parallel zur Grundplatte, sowie rechtwinklig zum Wiegebalken. So ist das ganze wunderbar leichtgängig. Die waagrechte Lage des Wiegebalkens läßt sich durch den höhenverstellbaren Holzdübel wunderbar einstellen (er steckt nur recht fest in seiner langen Bohrung und kann mit Gefühl und einer Zange innerhalb der Bohrung verschoben werden). Die Ablageflächen für die Meßinstrumente, den Servotester (für die Ansteuerung des Drehzahlstellers) und für den Drehzahlsteller selbst habe ich aus 5mm Sperrholz gefertigt und an den Kanten mit kleinen Holzleisten so verstärkt, daß die Geräte einerseits nicht "runtergeblasen" werden können und andererseits das Sperrholz sich nicht verziehen kann.

Wenn's mal wieder regnet, ich Zeit habe und mir langweilig ist, bekommt das Teil auch noch eine Behandlung mit einem Holzlack, damit auch dem ästhetischen Empfinden in ausreichender Weise Rechnung getragen wird.

Klingt alles recht einfach, hat aber auch alles seine Zeit gedauert... Na ja egal. Nun kann ich wenigstens reproduzierbare und vergleichbare Messungen anstellen und mache mir vor allem dabei keine Knoten mehr in die Finger. Damit auch alles mit allem paßt, habe ich mir noch eine ganze Anzahl von Stecker- und Buchsenadaptern zusammengelötet. Da die Kabel insbesondere zum Ampere-Anzeige-Multimeter (die eigentliche Messung erfolgt mit einem Zangenamperemeterzusatz) schon ordentlich lang geworden sind, habe ich mir noch einen 4700 uF-Elko mit Anschlußkabeln angefertigt, um die Eingangselkos der Drehzahlsteller zu entlasten.

Nachtrag:

Die stärkeren Motoren mit großen Luftschrauben zerrten so gewaltig an dem Prüfstand, daß er einerseits auf dem Tisch, auf dem er stand, "sehr stark zu wandern" begann, andererseits brachten Sie den Arm, an dem die Motoren befestigt werden, trotz des äußerst stabilen Materials gehörig ins Schwingen. Dieses Schwingen habe ich unterbunden, indem ich an die Rückseite des Motorarmes ein 2mm starkes Edelstahl-Blech geschraubt und geklebt (Stabilit Express) habe. Nun ist das Schwingen völlig verschwunden.



Hier noch ein paar frühe Bilder von dem ganzen (man möge die Unordnung im Bastelkeller großzügig übersehen...)

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